Wohlstand sichern: Nein zu 1:12

Die Schere zwischen Arm und Reich öffne sich in der Schweiz immer mehr, wird behauptet. Das Gegenteil ist der Fall: Hier gibt es die kleinsten Wohlstandsunterschiede.

Wir erleben in der nächsten Zeit eine heisse Umverteildebatte: Nach der Minder-Initiative folgen die 1:12-Initiative und die Initiative für eine nationale Erbschaftssteuer. Der Ruf nach mehr „Gerechtigkeit“ wird immer grösser. Dies mag bei einigen den Eindruck erwecken, dass die Schweiz ein Land mit ausgeprägten ökonomischen und sozialen Gegensätzen sei. Diese Wahrnehmung hält einer fundierten Analyse nicht stand, wie eine kürzlich von Avenir Suisse erschienene Studie zeigt.

Die Schweiz hat die kleinsten Wohlstandunterschiede

Im internationalen Vergleich zählt die Schweiz zu den Ländern mit den kleinsten Wohlstandsunterschieden – ganz im Gegensatz zu unseren Nachbarländern. Während in den meisten Staaten die Unterschiede stetig zugenommen haben, sind sie in der Schweiz in den letzten 15 Jahren nicht grösser geworden. Die Schweiz konnte ihre gute Position in Bezug auf die Vermögensverteilung sogar ausbauen und steht heute besser da, als die traditionell egalitären skandinavischen Länder. Dies hängt vor allem mit den Sozialpartnerschaften (Lohnverhandlungen statt Mindestlöhne) und dem flexiblen Arbeitsrecht zusammen. Zudem ist die duale Berufsbildung ein grosses Plus. Nirgends sind die Stundenlöhne so gleichmässig verteilt, wie in unserem Land.

In den meisten Ländern haben die Unterschiede in den verfügbaren Haushaltseinkommen seit 1998 zugenommen – nicht so in der Schweiz
In den meisten Ländern haben die Unterschiede in den verfügbaren Haushaltseinkommen seit 1998 zugenommen – nicht so in der Schweiz (Quelle: Avenir Suisse)

Wachstum ist besser als Umverteilung

Über längere Zeit ist es wichtig, dass die Wirtschaft eines Landes wächst. Wird stattdessen nur umverteilt, führt dies in einen Teufelskreis: Das Wachstum wird beschnitten, weil infolge des Umverteilens die individuellen Anreize zum Arbeiten, Investieren und Sparen fehlen – was erneut zu einem Umverteilungsbedarf führt. Wohin dies führen kann, zeigen die Beispiele unserer Nachbarländer: immense Schuldenbergen und hohe Arbeitslosigkeit.

Alle Schichten haben vom Wachstum profitiert – besonders die Armen

In den letzten 15 Jahren (1998–2013) hat in der Schweiz die reale Kaufkraft pro Kopf um 17.7 Prozent zugenommen. In der Schweiz konnten alle Einkommensschichten vom Wachstum profitieren. Mit einem Mehr an verfügbaren Einkommen von 26 bzw. 37 Prozent konnten die Armen den grössten prozentualen Zuwachs verzeichnen – der Unterschied zwischen unterem Mittelstand und der Unterschicht ist dadurch weiter geschrumpft.

Fazit

Initiativen wie der 1:12-Initiative ist eine ganz klare Absage zu erteilen. Indem der höchste Lohn in einer Firma nicht mehr als zwölfmal höher sein darf, als der tiefste Lohn, werden die Armen nicht reicher – im Gegenteil. Werden die Löhne der Reichen kleiner, bezahlen sie auch massiv weniger Steuern. Zudem fliesst wesentlich weniger Geld in die AHV und die anderen Sozialversicherungen. Resultat: alle werden Ärmer, weil es weniger Geld zum Verteilen gibt.

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Dank Wirtschaftswachstum wuchs die reale Kaufkraft seit 1998 um 17.70 Franken – alle konnten davon profitieren (Quelle: Avenir Suisse)

Transparenz: Ich engagiere mich politisch und beruflich (www.farner.ch) gegen die 1:12-Initiative der Juso.

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