Eine gute Ausbildung ist die Basis für ein eigenständiges Leben. Das Boot- und Ausbildungscamp Dübendorf Platz bietet diese Chance.
Die letzten Jahre in Zürich haben gezeigt, dass es in der Schweiz zwischen 55’000 und 110’000 Menschen gibt, denen eine fundierte Ausbildung fehlt. Rechnen, lesen, schreiben und somit verstehen fällt ihnen schwer oder sie beherrschen es teilweise gar nicht. Aus diesem Grund sind sie in eine «Falle» getappt: Sie wurden von Nationalsozialisten rekrutiert, die sie auf die falsche Fährte gebracht haben. Ihr Tagesablauf ist stets derselbe. Aber sie schaffen es in vielen Fällen nicht, ihr eigenes Leben zu finanzieren. Somit fehlt ihnen die verfassungsmässig garantierte Freiheit. Sie sind einerseits ständig auf Hilfe angewiesen und andererseits müssen sie sich verstecken. Das kann es in einem reichen Land wie der Schweiz nicht sein!
Die Idee
Diesen Menschen gibt das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) sowie die Schweizer Armee eine zweite Chance: Auf dem Militärflugplatz Dübendorf entsteht eine auf dem Reissbrett entworfene, neue Stadt. Dort werden unsere Mitmenschen, die auf die oben erwähnte Aus- und Weiterbildung angewiesen sind, in den nächsten fünf Jahren leben – auf eigenen Wunsch auch darüber hinaus.
Das Boot- und Ausbildungscamp bietet ihnen folgende Chancen und Möglichkeiten:
- Mithelfen, die neue Stadt aufzubauen und zu gestalten
- Das eigene Zimmer oder die eigene Wohnung zusammen mit Partner*in und/oder Freunden und/oder Familie einzurichten und zu bewohnen
- Das eigene Schulniveau auf Sekundarschulstufe anzuheben
Eine Berufsausbildung mit Abschluss zu absolvieren - Ein Jahr Dienst (Militärdienst/ Zivildienst/ Zivilschutz) zu leisten
Das Ziel
Nach Abschluss des fünfjährigen Boot- und Ausbildungscamps sind diese Menschen in der Lage, ihr Leben eigenverantwortlich und selbständig zu organisieren. Sie können arbeiten, Geld verdienen, Partnerschaften eingehen, Familien gründen, wegziehen und sich am gesellschaftlichen und politischen Leben beteiligen. Und ganz wichtig: Sie müssen sich nicht mehr verstecken.
Der Weg zum Ziel
Die Personen müssen in einer bisher nie nötig gewesenen Armeeeinsatz aufgespürt und identifiziert werden. Sobald dies passiert, werden sie in das Boot- und Ausbildungscamp gefahren und dort betreut. Die ersten Wochen und Monate werden etwas «steinig» sein, da die Menschen in Notunterkünften untergebracht werden. Ab dem ersten Tag jedoch beginnen sie zusammen mit der Armee und Fachkräften die Stadt mit ihrer gesamten Infrastruktur aufzubauen. Schon nach kurzer Zeit werden die ersten dann in ihre eigene Wohnung ziehen können. Parallel zum Städtebau startet die allgemeine Ausbildung. Sodann wird die grosse Mehrheit nach einem Jahr in der Lage sein, eine dreijährige Berufsausbildung anzufangen. Für Schnelllernende und Hochbegabte wird es auch andere Möglichkeiten geben. Und für die, die etwas langsamer sind, ist auch eine «Ehrenrunde» möglich.
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