Zürich ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Dieser Trend hält an. Menschen ziehen vom Land in die Stadt. Dies ist richtig, denn es stoppt die Zersiedlung.
Das Stimmvolk hat in den letzten Jahren die Weichen deutlich gestellt: Kulturlandinitiative und das revidierte Raumplanungsgesetz als Gegenvorschlag zur Landschaftsschutzinitiative wurden klar angenommen. Damit soll der weitern Zersiedlung ein Riegel geschoben werden. Das prognostizierte Bevölkerungswachstum soll in den Städten aufgefangen werden. Die Städte müssen daher in den nächsten Jahren wachsen können – auch Zürich. Je nach Szenario prognostiziert das statistische Amt für 2025 eine Bevölkerungszahl zwischen 462’000 und 471’000.
Eine kürzlich veröffentlichte Umfragevom Stadtrat präsentierte Bau- und Zonenordnung zeigt, dass Zürcherinnen und Zürcher mit der Lebensqualität in Zürich sehr zufrieden sind. Als Problem nennen viele die zu teuren Wohnungen. In der Tat hat sich in den letzten 20 Jahren mit rot-grüner Mehrheit in Zürich diesbezüglich nichts verbessert: Der Wohnungsmarkt ist weiter ausgetrocknet und die Mieten sind unverändert hoch. Die neue (BZO) schafft hier keine Abhilfe – im Gegenteil. Statt grundsätzlich höheres Bauen zuzulassen, wird neu sogar die sinnvolle Untergeschossnutzung praktisch ausgeschlossen. Damit entsteht nicht mehr, sondern weniger Wohnraum. Bei wachsender Bevölkerung führt dies zwangsläufig zu einem ausgetrockneten Wohnungsmarkt und somit zu noch teureren Wohnungen. Genau das wollen wir aber nicht!
Umso mehr Menschen in Städten wohnen, umso wichtiger ist für alle die tägliche Erholung am Wohn- und Arbeitsort. Ziel muss es sein, die heutigen Grün- und Erholungsräume zu erhalten und wo möglich weitere zu schaffen. Dies gelingt vor allem dann, wenn grundsätzlich in der ganzen Stadt ein bis zwei Etagen höher gebaut werden darf. Baut man in die Höhe, wird weniger Fläche benötigt. Diese bleibt dann für Naherholungsräume frei. Bespiele dafür sind die Arealüberbauungen Greencity oder Freilager. Die dort entstehenden Grün- und Freiflächen ermöglichen es den Bewohnerinnen und Bewohner sich in der nächsten Umgebung zum Wohnort zu erholen – dies ist zukunftsorientiertes und gleichzeitig umweltgerechtes Bauen. Es gibt keinen Grund, weshalb dies nicht in der ganzen Stadt möglich sein sollte, ohne an der architektonischen Qualität etwas zu verschlechtern.
Mit der neuen BZO verhindert der Stadtrat die Entwicklung von Zürich. Anstatt das Bauen zu ermöglichen, will der Stadtrat einen zweiten Ballenberg in Zürich realisieren. Damit verknappt, verteuert und verstaatlicht er das Bauland. Erinnerungen an frühere Zeiten und die Aussage der damaligen Stadträtin Ursula Koch, „Zürich ist gebaut“, werden wach. Dass die BZO ab sofort angewendet wird, ist fatal und muss gestoppt werden. Denn die Diskussion, wie in Zürich in Zukunft gebaut werden soll, hat eben erst begonnen.
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